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Warum ich Schubladen ablehne

Aktualisiert: 6. Juni 2021

Wenn ein neues Buch von mir erscheint, ist es jedes Mal beängstigend, denn ich als Kontrollfreak habe plötzlich keinerlei Kontrolle mehr. Bevor es erscheint, mache ich mir Gedanken über das Cover, den Klappentext, etc. All das liegt in meinen Händen und auch, wenn ich Leute beauftrage, die mir helfen, dieses Manuskript zu einem tollen Buch zu machen - so habe ich alles in der Hand.

Ich entscheide, wie das Cover aussehen wird (und fragt nicht, wie pingelig ich damit bin) ich entscheide letztendlich, was im Klappentext steht. Das ganze Buch ist 100% mein Werk.


Wenn es dann erscheint, verliere ich diese Sicherheit. Ab diesem Zeitpunkt liegt es eben nicht mehr in meiner Hand, wie es aufgenommen wird, was darüber gesagt wird. Das ist ziemlich angsteinflößend. Zumindest für mich.


Was mir zusätzlich Magenschmerzen bereitet ist, dass einige Leser, die mir schon länger folgen, gewisse Dinge von mir erwarten. Schreibstil, Charaktere - damit kann ich (hoffentlich) dienen. Aber wenn ihr Dark Romance ( Ich kann diese Wörter nicht mehr hören😅 ) erwartet oder New Adult, dann habe ich Angst, euch zu enttäuschen.


Denn ich bin vielleicht vieles, aber keine Autorin, die sich auf eine Richtung, ein Schema festlegen möchte. Ich werde nie Fantasy schreiben, werde nie Erotik schreiben (auch, wenn sie zu meinen Büchern gehört). Ich werde nie nackte Typen auf meinen Covern haben oder einem Trend hinterherjagen, weil das mehr Kohle bringt.

Ich werde immer das schreiben, was ich fühle, was mir wichtig ist.


Ich weiß, das sage ich öfter, aber ich möchte es einfach deutlich machen, um euch nicht zu enttäuschen. Um keine falschen Erwartungen zu wecken, denn wenn ihr mich mit krassen Geschichten verbindet, mit düsteren storys - passiert genau das.

Ihr werdet enttäuscht sein!


Ich finde es extrem schwierig, dieses ganze Genre Ding. Klar, man braucht eine gewisse Richtung. Gerade neue Leser wollen wissen, auf was sie sich einlassen. Aber niemand empfindet ein und dasselbe Buch gleich. Bei Unfolding waren manche schon so geschockt, weil sie dachten, was für krasses Zeig ich schreibe.


Dann kam Confined und manche meinten "Das ist kein Dark Romance."

Stimmt! Das bin ich. Chapman.

Penny, die kleine verrückte Frau die im Monsterschlafanzug vorm Computer sitzt, Rotz und Wasser heult, wenn ihre "Menschen" (für euch Protagonisten) leiden. Die, die ihren Hund als pelziges Kind bezeichnet und im Sommer barfuß läuft.

Ich, mit meinen Zweifeln, meiner Leidenschaft, meinen Psychosen und meiner bunt-schwarzen Seele.


So war es immer. Ich habe nirgendwo hineingepasst. In der Schule gehörte ich weder zu den Coolen, den Beliebten oder den Nerds. Ich war ein bisschen von allem. (sind wir doch sowieso alle, oder?) In meiner Familie war ich die Nachdenkliche. Die, die gelesen hat anstatt Karten zu spielen. Die, die mit zehn beschloss, Vegetarier zu werden, wo alle Fleisch und Fisch gegessen haben. Die, die mit blauen Strähnen und Lockenwicklern auf Familienfeiern ging und sich nicht in ein schickes Kleid stecken lassen wollte.


Damals hat mir anders sein Angst gemacht. Ich wollte passen. Ich wollte zu einer Gruppe gehören, wollte eine Bezeichnung bekommen, denn so sind Kinder. Wir wollen so sein wie alle anderen, um nicht alleine zu sein.


Aber jetzt bin ich erwachsen (meistens) und spüre immer noch, dass ich nicht dazugehöre. Wenn Menschen in Gruppen stehen und reden, stehe ich abseits.

Sie halten mich für arrogant, aber wissen nicht, dass ich seit Jahren an einer sozialen Phobie leide. Sie wissen nicht, dass ich lieber alleine bin, denn dann kann ich ich sein.

Wenn die Mamas sich kreischend auf das Baby einer anderen stürzen, renne ich zu einem Welpen und knuddel lieber ihn.

Wenn die Leute im Kino geschockt sind, breche ich in Lachen aus. Wenn meine Freunde über Reality Shows reden, spreche ich über den Sonnenaufgang oder wie "neckisch ich die Bokblins" aus Zelda Breath of the Wild finde.



Was ich damit sagen will? Lasst mich bitte ich sein.

Erwartet echte Charaktere, denn keiner ist so wie der andere. Ein Kribbeln im Magen, Herzklopfen und dass ihr beim Lesen den Regen auf eurer Haut spüren könnt.

Dass ihr das Gefühl nach dem lesen noch eine Weile mit euch tragt. Dass ihr nachdenklich werdet, neu sortiert und Mut fasst.

Denn für diese Dinge möchte ich stehen.

Nicht für Schubladen und Schwarz-Weiß Denken, nicht für Dark Romance oder New Adult.


Nur für eins. Chapman eben.


Love and Peace,


Penny








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